ProSa – Professionelle Sozialarbeit

Die Praxis ProSa besteht seit 2003. ProSa steht für professionelle Sozialarbeit (in Abgrenzung zu ehrenamtlicher Tätigkeit) und nicht zuletzt auch für den verständlichen Gebrauch von Sprache. Sprache ist unser „Hauptwerkzeug" bei unseren Angeboten, die da sind:

  • Erziehungs- und Familienberatung
  • Systemische Familientherapie
  • Mediation
  • Gruppenangebote

Wir beraten unabhängig von Herkunft, Nationalität, Religion, Geschlecht und sexueller Orientierung. Eine Beratung in englischer Sprache ist nach Absprache möglich.

Erziehungs- und Familienberatung

Kinder, Jugendliche, Eltern und andere Erziehungsberechtigte können sich bei Erziehungsfragen und bei persönlichen oder familienbezogenen Problemen zur Erziehungs- und Familienberatung anmelden, sofern sie (bzw. ihr Kind) Patient im Haus Walstedde sind. Mit ihren breiten Fachkenntnissen helfen die MitarbeiterInnen von ProSa Kindern, Jugendlichen und Eltern dabei ihre Schwierigkeiten zu bewältigen und Lösungen zu erarbeiten. Auch bei Fragen und Konflikten im Zusammenhang mit Trennungen und Scheidungen bietet ProSa allen Familienmitgliedern professionelle Hilfe an. Je nach Alter des Kindes oder Jugendlichen können zum Beispiel Schlafstörungen, Entwicklungsverzögerungen, Essstörungen oder Ängste Gründe sein für Eltern, sich zur Erziehungs- und Familienberatung anzumelden. Im Kindergartenalter sind unter anderem Trennungs- und Kontaktschwierigkeiten, Sprachstörungen, Einnässen, Einkoten oder andere psychosomatische Beschwerden Anlässe, eine Beratung zu erwägen. Im Schulalter stehen oft Leistungs- und Verhaltensprobleme im Vordergrund der Sorge von Eltern und LehrerInnen. Die mit der Pubertät beginnende Ablösung vom Elternhaus bringt dann noch einmal neue Belastungen für die Jugendlichen und ihre Familien.

Zwischen Ratsuchenden und BeraterInnen muss sich eine vertrauensvolle Beziehung entwickeln können, weil ja sehr persönliche Erfahrungen und Gefühle besprochen werden sollen. Deshalb unterliegen BeraterInnen der gesetzlichen Pflicht zum Schutz des Privatgeheimnisses ihrer Klienten. Das heißt, die Gespräche sind vertraulich. Personen außerhalb der Beratungsstelle oder MitarbeiterInnen anderer Einrichtungen, die ebenfalls mit der betreffenden Problemlage zu tun haben, wie Schule, Jugendamt oder Kindergarten, erfahren nur mit Einwilligung der Betroffenen vom Inhalt der Beratung. Sollten also Gespräche mit diesen Einrichtungen sinnvoll und erforderlich sein, dann werden sie von ProSa nur auf Wunsch der Eltern oder mit deren ausdrücklichem Einverständnis aufgenommen. PatientInnen, deren Eltern und andere Personensorgeberechtigte können eine Beratung kostenlos in Anspruch nehmen. Qualifizierte Fachkräfte arbeiten im Team. Die MitarbeiterInnen von ProSa arbeiten in Kooperation mit den Fachleuten unterschiedlicher Berufe, die im Haus Walstedde tätig sind. In der Regel sind dies primär die ÄrztInnen der Kinder- und Jugendpsychiatrischen und der Neuropädiatrischen Praxen und deren MitarbeiterInnen, bei denen es sich um PsychologInnen, Sozialarbeiter-/SozialpädagogInnen und HeilpädagogInnen handelt. Eine Zusammenarbeit mit den MitarbeiterInnen anderer Praxen im Haus Walstedde findet nur nach vorheriger Absprache mit der betreffenden Familie statt.

Systemische Familientherapie

In einer systemischen Familientherapie wird versucht, Veränderungen des Systems „Familie" anzustoßen. Dabei sieht sich der Therapeut/die Therapeutin nicht als ExpertIn, der/die eine Diagnose stellt und Lösungen vorgibt. Stattdessen unterstützt er/sie die Familie dabei die Anzahl der Handlungsmöglichkeiten zu vergrößern und dadurch neue Perspektiven zu finden und befriedigendere Formen des Zusammenlebens zu entwickeln.
Die systemische Familientherapie ist lösungsorientiert. Ein wichtiges Prinzip ist dabei die „Hilfe zur Selbsthilfe": Die Therapie soll die Eigeninitiative der Klienten bei der Lösung ihrer Probleme fördern. Die wichtigste Therapiearbeit wird zwischen den Sitzungen geleistet: Hier können die Klienten neue Erkenntnisse aus der Therapie im Alltag ausprobieren und Hausaufgaben erledigen.
Wesentlich bei einer systemischen Familientherapie ist auch, dass der Therapeut/die Therapeutin großen Wert auf die Ressourcen und Stärken der Beteiligten legt. Es wird herausgearbeitet, was in der Familie – trotz aller Probleme – gut läuft, wo die Stärken jedes Einzelnen liegen und worauf die Familienmitglieder stolz sind. Gleichzeitig wird Schritt für Schritt an Veränderungen, die die Familie erreichen möchte, gearbeitet.

Mediation

Mediation ist ein Verfahren um Konflikte selbstverantwortlich, mithilfe eines neutralen Mediators oder Mediatorin, zu regeln. Dieses Konfliktregelungsverfahren kann in vielen Bereichen angewandt werden, z.B. Familien, Schule, Nachbarschaft, etc. Im familiären Bereich bezieht sich die Mediation auf die Regelung von Konflikten in ehelichen, nichtehelichen und nachehelichen Beziehungen (z.B. zwischen Paaren, Eltern und Kindern, Herkunfts- und Fortsetzungsfamilien). Die Mediation strebt nach sachlichen Lösungen, die auf einer Verständigung der Konfliktpartner beruhen. Ein besonders wichtiges Gebiet ist die Trennungs- und Scheidungsmediation. Sie befasst sich hauptsächlich mit den Trennungs- und Scheidungsfolgen, insbesondere mit der Neuordnung der elterlichen Verantwortung u.a. Der Mediator/die Mediatorin hält sich in den inhaltlichen Entscheidungen zurück. Er/Sie unterstützt die Konfliktpartner in ihrem Einigungsbemühen durch Stärkung ihrer Dialog-, Verhandlungs- und Gestaltungsfähigkeit.

Kooperationen

Innerhalb des Gesundheitszentrums „Haus Walstedde" findet eine Kontaktaufnahme zu ProSa in der Regel über die im Haus ansässigen Ärzte und Ärztinnen statt:

  • Prof. Dr. med. Dr. rer. soz. Josef Weglage & Florian Frank
    Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
  • Praxis Hilwerling & Fey-Engbert
    Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
  • Dr. med. Uwe Scheffler
    Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
  • Dr. med. Bernd Dietz
    Facharzt für Neuropädiatrie

Gruppenangebote


Die MitarbeiterInnen von ProSa führen selbst und in Kooperation mit MitarbeiterInnen anderer Praxen im Haus Walstedde Gruppenangebote für Kinder, Jugendlichen und Eltern durch. Die Gruppen finden idR 14tägig über 90 Minuten statt. Ausnahme ist die Gruppe für Kindergartenkinder. 

Diese findet wöchentlich statt. Zudem beinhalten alle Gruppenangebote ein gemeinsames Vorgespräch mit Eltern und Kindern zum Kennenlernen, sowie begleitende Elternarbeit parallel zur Gruppe.

Wir bieten in dieser Gruppe das Spielen in einer überschaubaren Gruppegröße von etwa vier bis sechs Kindern an. Dort werden wir uns Zeit zum Kennenlernen und Spielen nehmen. Dies wird viele Möglichkeiten zum Kontakt, Austausch und Strategien des Umgangs miteinander bieten. Wir begleiten die Prozesse der Kinder im Kontakt mit anderen und verhelfen zu Erfolgserlebnisse u.a. bei der Einhaltung von Regeln und Ritualen, Umgang mit Konflikten und dem Kontaktaufbau und der Kontaktgestaltung mit anderen.

Gruppe für ängstliche Grundschulkinder

Wir bieten in dieser Gruppe den Kontakt und den Austausch zu anderen Grundschulkindern an, sowie das Umfeld zum Erlernen alternativer Strategien im Umgang mit Ängsten und Unsicherheiten. Teil des Kurses ist auch das (An-)Erkennen von eigenen Unsicherheiten und die Auseinandersetzung darum. In Spielen und Gesprächen geht es um die Wahrnehmung von Gefühlen und deren hilfreiche Informationen über sich selbst.

=> Ziel: die eigene Wahrnehmung zu schärfen, verschiedene Blickrichtungen einzunehmen und sich sicherer mit sich und seinem Umfeld zu fühlen.

Soziales Kompetenztraining „Auf Schatzsuche"

ist ein Gruppenagebot zum Fördern und Stärken sozialer und emotionaler Fähigkeiten. In der Gruppe trainieren wir, sich mit den jeweiligen Erfahrungen in Familie, Schule sowie in der Freizeit auseinanderzusetzen. So können positive und negative Erlebnisse aufgearbeitet und neue Verhaltensweisen für den Alltag erprobt werden.

=> Ziel: Eigene Schätze in den jeweiligen Stärken und Fähigkeiten entdecken

Anti-Stress-Training „Bleib locker, achtsam und entspannt"

Dieses Training richtet sich an Kinder die zur Zeit von Stress belastet sind oder künftig von einem solchen Training profitieren können. In der Gruppe werden die Zusammenhänge zwischen Stresssituationen und den jeweiligen Reaktionen verdeutlicht sowie neue hilfreiche Bewältigungsstrategien für den Alltag kennengelernt.

=> Ziel: Eigene Bedürfnisse erkennen und Mut diese zu kommunizieren

Anti-Stress-Training „Bleib cool, achtsam und entspannt"

Dieses Training richtet sich an ältere Kinder und Jugendliche die zur Zeit von Stress belastet sind oder künftig von einem solchen Training profitieren können. In der Gruppe werden die Zusammenhänge zwischen Stresssituationen und den jeweiligen Reaktionen verdeutlicht sowie neue hilfreiche Bewältigungsstrategien für den Alltag kennengelernt.

=> Ziel: Eigene Bedürfnisse erkennen und Mut diese zu kommunizieren

Trennung - was geht mich das an?

ist eine Gruppe für Kinder im Alter von 6/7 bis 11/12 Jahren, in der ihnen die Möglichkeit gegeben wird, sich über ihre Lebenssituation auszutauschen. Mit Hilfe von Gesprächen, verschiedenen Spielen oder kreativen Angeboten werden die Kinder unterstützt, einen eigenen Platz in ihrer veränderten Familie zu finden und ihre neue Lebenssituation zu gestalten.

=> Ziel: Kindern ihre eigene Stimme suchen helfen, um für das eintreten zu können, was sie brauchen und möchten.

„Bei uns läuft's irgendwie anders". Gruppe für Kinder und Jugendliche psychisch oder chronisch kranker Eltern oder Geschwisterkinder

In der Gruppe können die Kinder auf Gleichgesinnte treffen, sich gegenseitig stärken, Umgang mit Stress erlernen, sich selbst stark kennenlernen und erleben und Herausforderungen im Alltag noch besser meistern. Wir möchten über Krankheiten in den Familien sprechen, Ängste dabei nehmen und Informationen sammeln und weitergeben. Dabei werden wir immer gemeinsam auf der Suche sein und erarbeiten, was in herausfordernden Zeiten den einzelnen unterstützen kann. Wir wollen außerdem viel spielen, über Aktuelles reden und unbeschwerte Zeit genießen. Neben Gesprächen hat sich in der Vergangenheit ein Kunstprojekt bewährt. In Zusammenarbeit mit einer Künstlerin werden wir dem Familienthema durch Gestaltung Ausdruck geben.

Ebenfalls bieten wir begleitende Elternarbeit an. Diese eröffnen wir mit einem Familiengespräch, in dem wir uns wünschen, dass Eltern ihren Kindern die Erlaubnis geben, dass sie in der Gruppe über die Krankheit, das "irgendwie anders" reden können und dürfen.

=> Ziel: über Erkrankung, Behinderung, Ängste sprechen/sprechen lernen

Gruppe für sozial unsichere und ängstliche Jugendliche

Wir bieten in dieser Gruppe den Kontakt und den Austausch zu anderen Jugendlichen an. Der Kontakt und Austausch mit ihnen ist zentrales Element. In Gesprächen und Übungen erarbeiten wir die individuellen verunsichernden Situationen der einzelnen Teilnehmer*innen. Gleichzeitig wird der Blick auf die Stärken und Ressourcen gerichtet.

=> Ziel: die Möglichkeit bieten, Resonanz im geschützten Raum zu erhalten.

Soziales Kompetenztraining für Jugendliche

In dieser Gruppe lernt Ihr andere Kinder bzw. Jugendliche kennen, die (wieder) lernen möchten, sich in Gruppen wohl zu fühlen und in einem geschützten Rahmen positive Erfahrungen mit Gleichaltrigen zu machen.

=> Ziel: Erweiterung von Konfliktbewältigungsstrategien, Umgang mit eigenen Emotionen und die Stärkung des Selbstwertes.

Gruppe für Jugendliche mit Angststörungen/Depressionen

Hier trefft Ihr auf andere Jugendliche, die im weitesten Sinne mit Themen wie schlechter Stimmung, Sorgen und Ängsten zu tun haben.

=> Ziel: in einem geschützten Rahmen auf Gleichaltrige zu treffen und im Austausch Wege für mehr Freude und Leichtigkeit bzw. einen Umgang mit schwierigen Gedanken und angstbesetzten Situationen finden.

KiB - Kinder im Blick

Wenn Eltern sich trennen verändert sich vieles, auch für die Kinder. Sie brauchen in dieser Zeit besonders viel Zuwendung, um den Übergang in den neuen Lebensabschnitt gut zu bewältigen. Das ist für die meisten Eltern nicht leicht. Finanzielle Probleme, Konflikte mit dem anderen Elternteil und Stress fordern Kraft, Zeit und Nerven, häufig auf Kosten der Kinder, aber genauso oft auf Kosten des eigenen Wohlbefindens.

=> Ziel: drei grundlegende Fragen zu behandeln

  1. Wie kann ich die Beziehung zu meinem Kind positiv gestalten und seine Entwicklung
  2. fördern?
  3. Was kann ich tun um Stress zu vermeiden und abzubauen?
  4. Wie kann ich den Kontakt zum anderen Elternteil im Sinne meines Kindes gestalten?


Elternkurs Pubertät

Der Elternkurs umfasst 5 Termine zu je 90 Minuten.
Die Pubertät ist eine wichtige Phase im Leben von Eltern und Kindern/Jugendlichen. In dieser Zeit kann es auch häufig zu Konflikten kommen die irritieren oder verunsichern. Neben Fachinformationen, Lösungen und Anregungen für den Alltag soll der Elternkurs auch Zeit und Raum für Erfahrungsaustausch untereinander bieten.

=> Ziel: Übergang von der Kindheit in das Erwachsenenalter bewältigen/begleiten

Elternkurs ADHS/ADS:

Der Elternkurs umfasst 5 Termine zu je 90 Minuten.
Kinder und Jugendliche mit ADS/ADHS bedeuten in den Familien eine große Herausforderung. Konflikte mit Geschwistern, Unruhe, Chaos und Tagträumen, kosten viel Kraft und können belastend für alle Familienmitglieder sein. Als Eltern ist es wichtig, dem Kind gerecht zu werden und es gleichzeitig zu schaffen, mit den persönlichen Ressourcen sparsam umzugehen. Wir möchten Ihnen die Möglichkeit bieten, alte Muster zu verändern und sich neu zu positionieren. Neben Fachinformationen, Lösungen und Anregungen für den Alltag soll der Elternkurs auch Zeit und Raum für Erfahrungsaustausch untereinander bieten.

=> Ziel: Informationen über ADS/ADHS, besseres Verständnis für die eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse der Kinder zu erreichen

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